Gebete für Kranke

Viel Zeit

Ich habe nun so viel Zeit, wie ich sie lange nicht mehr hatte. Lange Stunden des Wartens und Wachsenes, des Nichtstuns und An-alles-Denkens. Ich werde verarztet, verschwestert, versorgt, verpflegt, gespritzt, gemessen und noch vieles mehr. Ich mache es mit und hoffe, dass alles zusammen einen Sinn gibt. Was ich tun kann? An andere denken. Andere mittragen. Fürbitten. Sie betend begleiten. Ihr Leben anschauen. Übelegen, wo sie jetzt gerade sind. Welche Probleme hat er? Welche Sorgen macht sie sich? Wie geht es ihren Kindern? Könnte ich schreiben oder telefonieren? Einen Gruß ausrichten lassen? Ein kleines Geschenk aussuchen? Erinnerungen an eine Begegnung. Nochmals: Fürbitten Herr, erbarme dich! Kyrie, eleison! Christe, eleison! Kyrie, eleison! Der Herr sei mit euch! Geben wir uns ein Zeichen der Gemeinschaft und des Friedens! Der Friede des Herrn sei allezeit mit euch! In der Nacht der Finsternisse erwarten wir das Leuchten. In der Nacht der Finsternisse erwarten wir, was nicht auf Erden ist. In der Nacht der Finsternisse erwarten wir, was die Liebe übersteigt. In der Nacht der Finsternisse erwarten wir die unbekannte Schönheit. In der Nacht der Finsternisse erwarten wir das Erbarmen. In der Nacht der Finsternisse erwarten wir einen Vater, um uns zu retten vom Bösen, das der Mensch in sich trägt. In der Nacht der Finsternisse erwarten wir einen Gott.

Gebet einer französischen Dichterin

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